Am 20. November gingen die sowjetischen Truppen der Stalingrader Front mit einem Schlag südlich von Stalingrad zum Angriff über. In der Stadt führte die 62. Armee heftige Kämpfe zum Binden des Gegners. Die 8. Luftarmee unterstützte die Kampfhandlungen der Truppen an der Front. Nach ihrem Durchbruch durch die deutschfaschistische Verteidigung richtete sich der Angriff der 62. Armee nach Nordwesten, nach der Stadt Kalatsch.
Am 23. November trafen sich die besten Einheiten der Südwest-Front mit den Einheiten der Stalingrader Front in der Nähe des Einzelgehöft Sowetskij, östlich der Stadt Kalatsch. Die Einkreisung der feindlichen Gruppierungen bei Stalingrad war abgeschlossen. Es wurden 22 Divisionen und 160 Truppeneinheiten eingekesselt. Der Wehrmachtsführer A. Hitler gab einen kategorischen Befehl dem Generaloberst F. Paulus und seiner 6. Armee, die eingenommene Stellung zu halten und zur Rundumverteidigung einzurichten. Ende November hatte das deutsche Kommando eine neue Heeresgruppe „Don“ (Befehlshaber - Generalfeldmarschall E.Manstein) geschaffen. Am 17. Dezember ging ein Teil dieser Gruppe aus dem Bereich der Stadt Kotelnikowo zum Angriff über mit der Absicht, die im Stalingrader Bezirk eingekesselten deutschfaschistischen Truppen zu entsetzen. Die Panzerdivisionen der Gruppe “ Hoth” wurden von Sowjettruppen im Laufe erbitterter Kämpfe zuerst am Fluss Mischkowa zum Halten gebracht und später vernichtet. Fast gleichzeitig mit der Kampfoperation in Kotelnikowo entfaltete sich am 16. Dezember die Angriffsoffensive der Sowjettruppen am mittleren Don. Dieser Angriff zwang das deutsche Kommando zum völligen Verzicht auf den Blockadedurchbruch zu der eingeschlossenen Gruppierung. Zum Ende Dezember hatten Truppen des linken Teils der Woroneschski-Front, Südwest-Front und der Stalingrader Front den Gegner vor der äußeren Einkreisungslinie zerschlagen und dann warfen sie seine Truppenteile auf einer Breite von 150-200 km zurück. Dadurch wurden günstige Bedingungen für die Liquidierung der bei Stalingrad eingeschlossenen Wehrmachtstruppen geschaffen.
Im Laufe des Dezembers war noch ein Versuch vereitelt worden, die eingekesselten deutschen Truppen mittels Luftunterstützung zu versorgen. Dabei verlor die deutsche Luftwaffe mehr als 700 Flugzeuge. Anfang Januar verminderte sich die zahlenmäßige Stärke der deutschfaschistischen Truppengruppierung auf 250 Tausend Soldaten, 200 Panzer, 4130 Geschütze, Granatwerfer und 100 Kampfflugzeuge. Ihre Liquidation erstreckte sich auf 7 verstärkte Armeen der Don-Front, deren Truppen um 1,7 Mal an Artillerie und um 3 Mal an Flugzeugen größer war als der Gegner. Sie standen aber den feindlichen Truppen an Menschen und Panzern um 1,2 Mal nach. Der Vertreter des sowjetischen Oberkommandos war Generaloberst der Artillerie N.Woronkow. Nachdem der Gegner den Vorschlag über die Kapitulation abgelehnt hatte, gingen die Truppen der Don-Front am 10. Januar zum Angriff über, dem zuerst eine mächtige Artillerie- und Luftvorbereitung vorausging. Der Idee der Operation entsprechend, die den Namen ”Ring” bekam, führte die 65. Armee den Hauptschlag vom Westen gegen Stalingrad. Gegen Abend des 12. Januar trafen die Sowjettruppen am Fluss Rossoschka auf die 2. gegnerische Verteidigungslinie. Für ihren Durchbruch wurden Hauptanstrengungen auf Teile der 21. Armee übertragen, deren Truppen während der harten Gefechte die Wehrmachtsbefestigung durchbrachen. Am Abend des 26. Januar vereinigten sich die Truppen der 21. Armee mit der 62. Armee, die ihr aus Stalingrad entgegen kam, auf dem nordwestlichen Abhang vom Mamai-Hügel. Die faschistische Gruppierung wurde in 2 Teile aufgespalten.
Am 31.Januar gab der Südgruppenteil der 6. Armee mit dem Generalfeldmarschall F. Paulus an der Spitze den Widerstand auf und am 2. Februar kapitulierte auch die nördliche Gruppe.
Die Armeen der Don-Front nahmen vom 10. Januar bis zum 2. Februar 91 Tausend Soldaten und Offiziere gefangen. Ca. 140 Tausend waren im Zuge der Offensive gefallen.
Der Sieg der Roten Armee in der Stalingrader Schlacht war von großer militärisch-politischer Bedeutung. Es war der Anfang zum radikalen Wendepunkt im Verlauf des Großen Vaterländischen Krieges und auch im ganzen 2.Weltkrieg. Die sowjetischen Truppen rissen die strategische Initiative an sich und behaupteten sie bis zum Kriegsende.
Seit Juli 1942 bis Februar 1943 verloren die deutschfaschistischen Truppen zwischen den Flüssen Don und Wolga mehr als 800 Tausend Soldaten und Offiziere. Der Zerschlagung wurden 5 Armeen (2 deutsche, 2 rumänische und eine italienische) unterzogen.
Die Niederlage in der Stalingrader Schlacht erwies sich als eine ernste Erschütterung für das nazistische Deutschland. Sie brachte seine auβenpolitischen Positionen ins Wanken.
Japan war gezwungen, für einige Zeit auf aktive Handlungen gegen die UdSSR zu verzichten. In Regierungskreisen der Türkei verstärkte sich der Neutralitätswille. Der Sieg bei Stalingrad erhöhte das internationale Ansehen der Sowjetunion und wurde zu einem wichtigen Faktor der weiteren Verstärkung der antifaschistischen Koalition. Dieser Sieg zeigte die gewachsene Macht der Roten Armee und die Kriegskunst sowjetischer Heerführer. In der Stalingrader Schlacht hat die Rote Armee zum ersten Mal die Angriffsoperation zur Einkreisung und zur Vernichtung einer großen gegnerischen Truppengruppierung erfüllt. Jedoch war der Sieg um einen riesigen Preis errungen worden. Die Sowjettruppen haben mehr als 1,1 Million Menschen verloren.
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