Die Stalingrader SchlachtDie Wehrmachtstruppen wurden in den nordwestlichen Stadträndern für einige Zeit aufgehalten. Das deutsche Kommando setzte die Kraftverstärkung fort und führte Anfang August die 8. italienische Armee im Nordwesten von Stalingrad und Ende September noch die 3. rumänische Armee ins Gefecht ein. Die Hauptkräfte der 6. Armee waren für die Schlacht um die Stadt bestimmt. Ende September waren mehr als 80 faschistische Divisionen im Bestand der Heeresgruppe „B“ eingesetzt.

Am 13. September, als die Wehrmachtskampftruppen die Stadt zu stürmen begannen, übernahmen die Hauptstöße der sowjetischen Truppen die 62.Armee (unter Leitung von Generalleutnant W.Tschujkow) und Truppen der 64.Armee (von Generalmajor M.Schumilow). Im Zentrum der Stadt wurde erbittert und heftig gekämpft. Die sowjetischen Soldaten der 62. Armee verteidigten sich standhaft und zwangen den Gegner zur schwersten Gefechtsart – den Nahkampf.

Am 14. September durchbrachen die Faschisten die sowjetische Verteidigung, eroberten die Wohnsiedlung Kuporosnoe und erreichten den Fluss Wolga im südlichen Stalingrader Bezirk. Die sowjetische 62.Armee wurde von den anderen Kräften der Stalingrader Front abgeschnitten. Eine wesentliche Hilfe leisteten den Stalingrader Schützern im September die fast nicht unterbrochenen Hauptschläge der 1.Gardearmee, der 24. und der 66.Armee nördlich der Stadt. Die mächtigen gegnerischen Kräfte kesselten die sowjetischen Truppen der 57. und der 51.Armee ein, die im Süden von Stalingrad kämpften. Am 28. September wurde die Stalingrader Front in “Don-Front” umbenannt (Befehlshaber – Generalleutnant K. Rokossowski), und die Südost-Front in die Stalingrader Front (Befehlshaber – Generaloberst – A.Eremenko). Seit 27. September begannen Gefechte im Gebiet der Wohnsiedlung Orlowka in nordwestlicher Richtung von der Stadt. Sie dauerten bis zum 12.Oktober und hörten mit dem Erreichen der Stalingrader Betriebsbezirke durch die faschistischen Truppen auf. Die Truppen der 6. Armee hatten wie bisher die zahlenmäßige Überlegenheit an Menschen, Artillerie, Panzern und Flugzeugen im Vergleich zu den Truppen der 62. Armee. Am 15. Oktober gelang es den Wehrmachtsteilen an einem schmalen Abschnitt im Gebiet des Stalingrader Traktorenwerkes zum Fluss Wolga durchzubrechen.

Die Stalingrader SchlachtAm 18. November 1942 ging die Verteidigungsperiode der Stalingrader Schlacht zu Ende. Die Kämpfe zwischen den Flüssen Don und Wolga dauerten 4 Monate und in dieser Zeitspanne erlitt jede der kriegsführenden Seiten riesige Verluste an Menschen und Kampftechnik. Die heldenhafte Verteidigung von Stalingrad verwirrte die Pläne des deutschen Kommandos, den Sieg im Jahre 1942 zu erringen. Alle notwendigen Bedingungen waren für den Übergang der sowjetischen Truppen zum entschlossenen Gegenangriff geschaffen.

Der vom Sowjetkommando ausgearbeitete Gegenangriffsplan sah die Führung eines tiefen Umfassungsstoßes in die Flanke der deutschfaschistischen Truppengruppierung im Stalingrader Bezirk vor. Dabei verfolgten sie das Ziel, die 6. Armee und die 4. Panzerarmee der Wehrmacht einzukesseln und völlig zu vernichten. Die Vorbereitung des Gegenangriffs begann in der Periode der Verteidigungsgefechte. Zum Anfang dieser Gegenoffensive wurden 4 Panzerkorps, 3 mechanisierte Korps und auch andere Panzertruppen konzentriert, die insgesamt über etwa 900 Panzer – 60% aller Panzerreserven und mechanisierter Einheiten an der ganzen sowjetisch-deutschen Front verfügten. Ebenso groß war die Artillerie verstärkt worden. Die Truppen zählten mehr als 13.500 Geschütze und Granatwerfer. Gleichzeitig mit der Konzentration der Panzer-, Artillerie- und Fliegereinheiten richtete das sowjetische Kommando für den Gegenangriff auch neue Schützeneinheiten in dem Gebiet der kommenden Offensive ein.

Die Stalingrader SchlachtFür die Durchführung der Operationen wurden die Truppen dreier Fronten herangezogen: Truppen der wieder geschaffenen Südwest-Front (Befehlshaber- Generalleutnant N.Watutin), der Don-Front und der Stalingrader Front. Die Koordinierung von Fronthandlungen leiteten die Vertreter des Oberkommandos – Armeegeneral G.Schukow und Generaloberst A. Wasilewski. Den Sowjettruppen leisteten Widerstand die deutschfaschistischen Truppen der Heeresgruppe „B“ (die 6. Armee, die 4.Panzerarmee, die 8. italienische Armee und die 4. und 3. rumänische Armee).

Am 19. November 1942, um 7.20 Uhr morgens begann mit Tausend Geschützsalven und Salven der reaktiven Geschosswerfer die Gegenoffensive der Sowjettruppen bei Stalingrad. Das Kommando schuf in den Hauptstoßrichtungen eine doppelte, in einzelnen Abschnitten eine dreifache Überlegenheit an Menschen. Die Truppen der Südwest-Front, die aus den Bezirken der Stadt Seraphimowitsch angriffen, durchbrachen die Verteidigungsstellung der 3. rumänischen Armee am 1. Tag der Gegenoffensive und begannen nach Südosten, in Richtung der Stadt Kalatsch, vorzudringen. An der Spitze des Hauptstoßes befanden sich die 5.Panzerarmee und 21.Armee, unterstützt von der 17. und 2.Luftarmee. Am 3. Tag der Offensive wurden 2 rumänische Korps im Gebiet Raspopinskaja eingekesselt.

Sehr angespannt waren die Gefechte in dem Angriffstreifen der Don-Front, deren Truppen eine Luftunterstützung von der 16. Luftarmee hatten.


[1] [2] [3] [4] [5]