Man beabsichtigte die Hauptaktion in 3 Etappen in Form einer ganzen Reihe von selbständigen aufeinander folgenden Angriffen, die direkt in einem wechselseitigen Zusammenhang stehen sollten, durchzuführen. Die Verantwortung für die Durchführung dieser Kampfhandlungen wurde auf die Heeresgruppen „A“ und B“ übertragen, die aus 5 technisch hoch gerüsteten deutschen Armeen bestanden. Diese Armeen zählten mehr als 900 Tausend Soldaten und verfügten über 17 Tausend Geschütze, 1.200 Panzer und Unterstützung von 1.640 Militärflugzeugen der 4. Luftflotte.
Infolge der unbedachten Entscheidungen von der Seite des sowjetischen Oberkommandos erlitten die Sowjettruppen eine Niederlage bei Kriegshandlungen im Mai und Juni 1942 in der Krim und auch in Richtung Woronesch und Donbass. Dort waren alle südlichen Kampfreserven erschöpft. Die Streitkräfte der Wehrmacht übernahmen die strategische Initiative. Ende Juli gingen die deutschfaschistischen Truppen zum Angriff gegen entkräftete Armeen der Brjanski-Front, der wiedergeschaffenen Woronesch-Front, der Süd- und Südwestfront über. Der Gegner durchbrach ihre Verteidigung und drängte sie schon Mitte Juli hinter den Don in Richtung Woronesch und bis zur Staniza Kletskaja, sowie von der Stadt Surowikino bis zur Stadt Rostow-am-Don zurück. Das deutsche Oberkommando richtete die Heeresgruppe „A“ (Befehlshaber – Generalfeldmarschall W.List), am 13.Juli verstärkt durch die 4.Panzerarmee aus der Heeresgruppe „B“, gegen den Kaukasus. Die 6. Armee (Befehlshaber – Generaloberst M. von Weichs) wurde nach Stalingrad für die Sicherstellung des linken Flügels der Angriffsgruppierung geworfen.
Das Wehrmachtkommando war von der leichten und raschen Eroberung dieses wichtigen strategischen Gefechtsstreifens überzeugt, denn es glaubte, im Angriffsweg der 6. Armee gäbe es nur eine knappe Zahl von sowjetischen Truppen. Die Wehrmachtstreitkräfte, die die Kriegserfahrung schon besaßen und eine feste Handlungsinitiative hatten, griffen heftig an.
Die 6. Armee war eine der besten deutschen Landstreitkräfte: ihre Soldaten waren von den neuen Erfolgen an der Front begeistert und fühlten sich sicher unter dem Schutz der überwiegenden Luftüberlegenheit der deutschfaschistischen Luftwaffe.
Für die Stalingrader Front gab das sowjetische Oberkommando aus seiner Reserve die 62., 63. und 64. Armee frei. Am 12.Juli entstand die Stalingrader Front (Befehlshaber Marshall - S. Timoschenko), seit 23. Juli – der Generalleutnant W.Gordow. In die Front wurden auch geringe Teile der 21., 28., 38., und 57. Armee und die 8. Luftarmee der ehemaligen Südwest-Front sowie am 30. Juli die 51. Armee der Nordkaukasus-Front eingegliedert. Dabei verblieben die 57. wie auch die 38. und 28. Armee, die die Grundlage für die Aufstellung der 1. und 4. Panzerarmee bildeten, als Reserve. Dem Oberbefehlshaber der Front war auch die Wolga - Flottille unterstellt. Vor der Stalingrader Front stand die Aufgabe, in der 520 km breiten Verteidigungszone weiteres Vordringen der Feinde aufzuhalten.
Eine aktive Hilfe leisteten dem Frontkommando bei der Verteidigung der äußeren und nahen Zugänge nach Stalingrad die gesamte Bevölkerung sowohl der Stadt als auch des Gebiets. In den Volksangebotsrotten kämpften 50 Tausend Stalingrader und 250 Tausend beteiligten sich an der Errichtung der Verteidigungslinie mit einer Gesamtlänge von 2800 km. Im Vorfeld der Stadt wurden 4 Verteidigungsgürtel geschaffen: der äußere, der innere, der mittlere und der städtische. Zu Beginn der Schlacht war es misslungen sie auszurüsten, aber sie hatten doch eine wesentliche Rolle während der Gefechte gespielt.
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